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Mittwoch, 24. August 2022

[ #inklusion ] Bildungsteilhabe und Partizipation = Inklusion


Inklusion meint – ausgehend von der heterogenen Kindergruppe – das Beteiligtsein aller Kinder, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und Voraussetzungen. Können Kinder in einem geschützten Rahmen an Bildung teilhaben und für sie bedeutsam partizipieren, ist dies ein Indikator für eine inklusive Bildung.

Bildungsteilhabe und Partizipation sind der Kern inklusiver Früher Bildung, denn sie markieren eine Grundhaltung gegenüber dem Zusammenleben in der Kindertageseinrichtung. Dem Wegweiser Weiterbildung Nr. 12 liegt ein breites Verständnis von Partizipation zugrunde: Kinder werden als Akteure ihrer sozialen Welt verstanden, unabhängig von den Anliegen und Erwartungen der sie umgebenden Erwachsenen. Partizipation wird demzufolge auch im freien Spiel und anderen Aktivitäten von den Kindern selbst gestaltet. Die Befähigung zur aktiven Teilhabe an Bildungsprozessen, sei es durch den Abbau von Hürden oder durch eine individuell-adaptive Didaktik, führt zur Bildungsteilhabe. Herzstück des Wegweisers ist ein Kompetenzprofil, das eine Expertengruppe in einem mehrstufigen diskursiven Prozess erarbeitet hat. Es beschreibt zentrale Handlungsanforderungen an frühpädagogische Fachkräfte bei der Umsetzung von Partizipation und Teilhabe im Kita-Alltag. Die daran anschließenden Kompetenzformulierungen stellen konkrete Lernziele für Weiterbildungen dar.

Die  Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) verfolgt das Ziel, die Kita bzw. die Elementarpädagogik als Basis des Bildungssystems zu stärken. Der Wegweiser Weiterbildung "Bildungsteilhabe und Partizipation" ergänzt die WiFF-Veröffentlichungen zum Thema Inklusion um einen Orientierungsrahmen, der hilft, in der pädagogischen Praxis allen Kindern gerecht zu werden und Etikettierungen bzw. Stigmatisierungen zu verhindern.

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Inhaltsverzeichnis
Thematische Einführung: Bildungsteilhabe und Partizipation 11
Bildungsteilhabe und Partizipation in der inklusiven Praxis 15

Teil A Handlungsanforderungen im Überblick
A Handlungsanforderungen Teilhabe und Partizipation im Überblick 19
A Handlungsfeld Kind in der Gruppe 22
B Handlungsfeld Team und Leitung 34
C Handlungsfeld Familie 41
D Handlungsfeld Sozialraum 46

Teil B Kompetenzprofil
B Kompetenzprofil Bildungsteilhabe und Partizipation 59
1 Kompetenzorientierung 62
2 Reflexivität und professionelle Handlungsfähigkeit 67
3 Das Kompetenzprofil Bildungsteilhabe und Partizipation 73


C Umsetzungsbeispiel 97
1 Die Bedeutung von Weiterbildung für die Professionalisierung
frühpädagogischer Fachkräfte 100
2 Didaktische Prinzipien für eine kompetenzorientierteWeiterbildung  105
3 Kompetenzorientierung im Kontext: Freies Spiel und Peer-Interaktionen als Ausgangspunkt von Partizipation – ein Weiterbildungsvorschlag 113
4 Transfer:Von der kompetenzorientierten ­Weiterbildung in die Praxis  140

Teil D Medienempfehlungen
D Medienempfehlungen 151
Arbeitsmaterialien und Literatur für Weiterbildung und Fachpraxis 154
Literatur zu den Themen Kinderrechte, Spiel, Partizipation und Bildungsteilhabe 176
Institutionen, Projekte und Links 178
Die Expertengruppe Bildungsteilhabe und Partizipation 181

Donnerstag, 21. Oktober 2021

[ #inklusion ] Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen in der Schule (AVWS)


Hören und doch nicht verstehen.

Eine AVWS liegt vor, wenn bei völlig intaktem peripherem Gehör, somit einem unauffälligen Tonaudiogramm zentrale Prozesse des Hörens gestört sind.

Die Ursachen einer AVWS sind noch weitgehend ungeklärt und vermutlich vielschichtig. Als mögliche Faktoren zeigen sich unter anderem genetische Dispositionen, eine verzögerte Hörbahnreifung, frühkindliche Hirnschädigungen sowie vorübergehende Schalleitungsschwierigkeiten und chronische Mittelohrentzündungen im Kleinkindalter. Die Effektivität der Behandlung dieser Entzündungen hat einen scheinbar signifikanten Einfluss auf die Ausbildung einer AVWS. (Hoffman-Lawless , K. et al, 1981). Des Weiteren werden zusätzliche Umweltfaktoren wie unzureichendes auditives Angebot während der sensiblen Phasen der Hörbahnreifung als mögliche Gründe gesehen.

Die Häufigkeit von AVWS für das Kindesalter wird in der Literatur unterschiedlich eingeschätzt.  Manche Autoren sehen 2-3 Prozent aller Kinder betroffen, andere bis zu 15 Prozent. (Rosenkötter, H., 2003, S.81, 82). Diverse Untersuchungen bestätigen ein Geschlechterverhältnis männlich: weiblich von 2:1. (Böhme, G., 2006, S.38).

Symptome
  • Sprachentwicklungsverzögerung
  • reduziertes Sprachverständnis
  • monotones Sprechen
  • kurze Sätze
  • vertauschen ähnlich klingender  Wörter (Äquator-Ecuador, dem-den)
  • Dyslalien/Lautfehlbildungen und Dysgrammatismus
  • eingeschränkter Wortschatz
  • inhaltlich von der Frage abweichende Antworten
  • reduzierte Merkfähigkeit akustisch vermittelter Informationen , wie beispielsweise von Arbeitsaufträgen, Reimen, Liedern,…
  • übermäßige Lärmempfindlichkeit: Die Schülerin/der Schüler fühlt sich durch Hintergrundgeräusche gestört.
  • Das Schulkind spricht in geräuschvoller Umgebung sehr laut.
  • Schwierigkeiten beim Richtungshören und beim Loklaisieren der Schallquelle können dadurch erklärt werden, wenn das Mädchen/der Bub   sich nicht oder verspätet dem Sprecher zuwendet.
  • schlechte Reaktionen in lauten oder halligen Räumen
  • verringertes Interesse an Geschichten und Liedern
  • allgemeine Verhaltensunsicherheit
  • viele Rückfragen, Vergewisserungsfragen
  • befolgt Aufforderungen nicht
  • schaut oft, was die anderen Kinder machen
  • in sich versunken – "Tagträumer"
  • Unkonzentriertheit und Desorientiertheit
  • verliert im Unterrichtsgespräch häufig den Faden
  • versteht Aufgaben besser bei zusätzlich optischer oder handlungsbezogener Darbietung
  • hat oft Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben
  • Die Schülerin/der Schüler zeigt beim Kopfrechnen deutlich schlechtere Ergebnisse als bei schriftlichen Rechenaufgaben, weil sie/er die mündlich gestellten Aufgaben nicht verstehen oder sich diese nicht merken kann.
  • langsames  Arbeitstempo
  • Bei Ansagen lässt das Schulkind mit AVWS  Wörter oder ganze Satzteile weg und vertauscht  ähnlich klingende Buchstaben oder Wörter.
  • Verhaltensauffälligkeit: Das Schulkind st aggressiv oder zieht sich zurück
  • Oft schalten Kinder mit AVWS während des Unterrichts nach einiger Zeit ab, da die hohe Konzentration, die sie fürs Hören benötigen  nicht auf Dauer aufrechterhalten werden kann


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