Mittwoch, 23. Februar 2022

[ #sachwissen ] Die wichtigsten Talschaften Vorarlbergs im Sachunterricht: Das Laternsertal

Wikimedia: Blick vom Furkajoch zum Laternsertal

Das Laternsertal ist ein östliches Seitental des Rheintals in Vorarlberg.

Es wird vom Fluss Frutz, in westliche Richtung zum Rhein hin fließend, durchflossen und ist ein klassisches alpines Kerbtal. Bei Rankweil mündet das Tal mit einer Länge von etwa 10 Kilometern in das Vorarlberger Rheintal ein.

Im Norden liegt die Freschengruppe (Hoher Freschen, 2004 m, die Matona, 1997 m Gerenfalben, 1938 m) des Bregenzerwaldgebirges, im Süden der Walserkamm (Löffelspitze, 1962 m).

Geschichte. Besiedelt wurde das Laternsertal im Mittelalter durch zugewanderte Walser, die sich - mit weitgehenden Selbstverwaltungsrechten ausgestattet - im Tal der Frutz niederließen.
Vor 700 Jahren erhielten Johann und Wilhelm Schmied, die Brüder Jakob, Wilhelm und Johann, Walchs Söhne, sowie Matthäus von Flurel von den Grafen Rudolf und Berthold von Montfort-Feldkirch mittels dieser Urkunde das „Gut“ Laterns und die Alpe Gapfohl gegen jährlich zu leistende Abgaben zu Erbleihe. Die neuen Inhaber konnten die Güter daher nicht nur ihren Nachkommen weitergeben, sondern auch unter Vorbehalt des herrschaftlichen Obereigentums verkaufen. Allerdings mussten sie sich verpflichten, den Grafen im Kriegsfall innerhalb des Landes und gegen Kostenersatz mit Schild und Speer zu dienen. Es ist das älteste im Original erhalte Zeugnis über die Ansiedlung von „Walliser“ bzw. „Walsern“ im heutigen Vorarlberg. 
Das Gut Laterns, das sich aufgrund der in der Urkunde überlieferten Grenzangaben mit der sonnseitigen äußeren Talhälfte von der Frutz bis zum Bergkamm identifizieren lässt, hatte sich zuvor als mons Clauturni im Besitz des adeligen Damenstifts Schänis (Kanton St. Gallen, Schweiz) befunden. Auch die Alpe Gapfohl bestand damals schon. 
Zunächst bildeten die Laternser mit den „Walsern“ von Damüls und am Dünserberg nicht nur eine Steuergenossenschaft, sondern vorerst wohl auch einen in gerichtlicher Hinsicht eigenständigen Personenverband unter einem gemeinsamen Ammann. Später wurden sie jedoch dem Gericht Rankweil-Sulz eingegliedert.

Noch heute ist die einzige im Laternsertal liegende Gemeinde, Laterns, von Nachkommen dieser Walser bevölkert.

Laterns.  Laterns selbst gliedert sich in die Ortsteile Innerlaterns, Bonacker und Thal und hat etwa 700 Einwohner.

Die durch das Laternsertal führende Laternserstraße (L 51) verbindet über das Furkajoch das Tal der Frutz mit dem Tal des Argenbachs bei Damüls und damit mit dem Bregenzerwald. Verkehrstechnisch besteht damit über das Laternsertal eine direkte Verbindung vom Rheintal aus in den hinteren Bregenzerwald.


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